Teide-Nationalpark

Bereits an unserem ersten Morgen konnten wir den Anblick des Vulkans, der über der gesamten Insel thront, von unserer Hotelterrasse aus genießen. Am zweiten Tag nach unserer Ankunft nahmen wir erstmals dem Weg nach oben in Angriff, und nach dem Frühstück ging es über die kurvenreiche und steile Nordauffahrt von Puerto de la Cruz aus zum Nationalpark. Wir ließen das dichtbesiedelte Orotava-Tal hinter uns, kletterten weiter hinauf, durchquerten den Kiefernwaldgürtel, und nach einer mehr als einstündigen Fahrt, direkt an der Baumgrenze, erreichten wir das am Nordeingang gelegene Besucherzentrum, wo wir anhielten. Als wir wieder nach einer Weile aus der Ausstellung herauskamen, stellten wir fest, daß wir uns mitten in einer Wolke befanden. Der Gipfel des TeideDer nahe Teide-Gipfel war nicht mehr zu sehen, ja nicht einmal der uns gegenüberliegende Berghang. Nachdem wir trotz des Nebels den botanischen Lehrpfad abgelaufen waren, entschieden wir, weiter in den Nationalpark zu fahren. Wir besuchten kurz die Seilbahnstation zum Gipfel, aber die Seilbahn durfte wegen zu starken Windes nicht fahren. So fuhren wir zum Nordeingang des Parkes und liefen einen Wanderweg entlang, der um die Roques de Garcia führte. Hier hatten wir ausgiebig Gelegenheit, die eindrucksvolle Landschaft zu betrachten, die sich aus bizarren Felsformationen, Lavafeldern, Unmengen von Steinen und einzelnen Büschen zusammensetzte. Der Blick bis nach oben zum Teide war atemberaubend.
Auf dem Rückweg gerieten wir dann wieder in Wolken, etwas später regnete es heftig. Dennoch kamen wir heil wieder unten an.

Mit dem Teide kamen wir auch an weiteren Tagen in Kontakt. Der sogenannte 'Finger Gottes'Theoretisch führt der kürzeste Weg vom Inselnorden in den Süden direkt durch den Nationalpark. Auch wenn dies wegen der vielen Kurven sehr zeitaufwendig ist, so haben wir uns doch noch zweimal für diesen landschaftlich so reizvollen Weg entschieden und auf diese Weise auch andere Zufahrten kennengelernt als die von Puerto de la Cruz. Die südöstliche Auffahrt zum Teide wagten wir, um nach unserem Besuch in Güimar wieder zurück in den Norden der Insel zu kommen. Diese Strecke war kaum befahren, aber gut ausgebaut. Ein Stück des Weges fuhren wir durch eine dicke weiße Wolke, und als wir sie endlich endlich unter uns zurückließen, hatten wir einen fantastischen Ausblick auf den Teide über den Wolken. Bei der Weiterfahrt kamen wir an der astronomischen Station vorbei. Das wirkte sehr futuristisch und in der spärlich bewachsenen Vulkanlandschaft fast wie auf dem Mond. An vielen Stellen der Auffahren zum Teide hat man für die Straße ein Stück aus der Lava herausgeschnitten, doch eine Stelle dieser Auffahrt war sehr beeindruckend, weil man hier direkt die verschiedenen mächtigen Asche- und Gesteeinsschichten sehen kann.
Oben hielten wir uns diesmal wegen der fortgeschrittenen Tageszeit nicht lange auf. Als wir auf der andere Seite wieder hinab fuhren, hielten wir an einem Rastplatz an, wo es den Teidefinken geben sollte, aber leider sahen wir ihn nicht. Dafür eine Bergstelze und Blaumeisen. Das wüstenartige GipfelplateauIn einem Krater war dort ein großer Rastplatz mit Fußballfeld angelegt, aber es waren keine Menschen da, denn es war naß, und es regnete.

Den Teidefinken sahen wir erst bei unserer dritten Teide-Überquerung: Auf dem Weg nach Las Américas entschieden wir uns wieder wegen der landschaftlichen Schönheit über den Teide nach Süden fahren. Unterwegs machten wir einen Zwischenstopp am zu der Zeit noch kaum von Menschen frequentierten Rastplatz Las Lajas, dem besten Gebiet, um den Teidefinken sehen zu können. Dort endlich war es auch uns vergönnt, den schönen Vogel zu beobachten. Wir mußten zwar eine ganze Weile suchen, aber schließlich entdeckten wir ihn und wurden darüber hinaus noch mit der Beobachtung des einen oder anderen Buntspechts belohnt.