Swellendam - 17. bis 20. November 2012

Auf dem Weg zum nächsten Ziel fuhren wir etliche Kilometer auf der N2 entlang durch weniger interessante Gebiete, sahen jedoch einige Kraniche und machten einen Zwischenstopp im Caledon Wildflower Garden. Ein reichlich unengagierter Pförtner öffnete uns gleichgültig die Schranke zu diesem schönen Garten, in dem wir viele Bäume, Blumen und Proteen bewundern konnten. Als wir später schließlich Swellendam erreichten, waren wir etwas schockiert. Die Stadt begrüßte uns mit Müll und verbranntem Asphalt, Reifenresten usw.. Einige Tage vorher gab es hier Proteste, bei denen auch die Scheiben von Geschäften eingeschlagen und brennende Straßenblockaden errichtet wurden. Weiter im Innern des Ortes mutete aber alles friedlich an. Wir erreichten unser Domizil Arumvale am nördlichen Ende des Ortes inmitten von Viehweiden und Beerenplantagen. ArumvaleArumvale war ein ehemaliges großes Farmhaus. Landwirtschaft wurde hier nicht mehr betrieben, aber es gab einen kleinen, von Gärtnern gepflegten Gemüsegarten, einer großen Wiese, einem Goldfischbassin und eine Pool. Allerdings wurde dieser gerade in Ordnung gebracht und war zum Baden nicht zu gebrauchen. Wie auch in Franschhoek gab es hier Hunde. Einer der Tiere war eher klein und dick mit Stummelschwanz, und so identifizierte ihn unser jüngeres Kind auch gleich als Schweinchen.

Auf der Wildebraam-Beerenfarm, gleich neben unserer Unterkunft, veranstaltete man ein Beerenfest, und nach der langen Fahrt aus Franschhoek war der Besuch des Beerenfestes für die Kinder eine Möglichkeit zum Austoben. Man konnte auf der Hüpfburg hüpfen, Brombeeren pflücken, essen oder einfach nur faul rumsitzen.

Vor fünf Jahren hatten wir in der Nähe dieser idyllischen Kleinstadt im Bontebok Nationalpark gewohnt und wollten diesen auch wieder besuchen. Neben einigen Buntböcken, Zebras und Grey Rheboks konnten wir dort allerdings diesmal keine anderen Großtiere entdecken. Sicher lag dies auch an der Hitze, die für die meisten Tiere und auch uns ziemlich bewegungshemmend war. Gefallen haben die Temperaturen jedoch den vielen, vielen Schildkröten, die sich hauptsächlich im Camp versammelt hatten. Schreiseeadler gab es am Picknickplatz gleich zwei Stück und eine schöne große rote Heuschrecke.

Das De Hoop Nature Reserve war ein weiteres Ziel, dass wir von Swellendam aus besuchten. Der Weg führte abermals über endlos wirkende Sandpisten durch das Overberger Farmland, vorbei an vielen, vielen Kranichen und einigen Straußenweiden. Auch bei Koppie Alleen hatten wir die Hoffnung, Wale beobachten zu können, allerdings konnten wir nicht einen einzigen im türkisblauen tosenden Meer entdecken. So machten wir trotzdem einen Ausflug zum Strand, wo die Kinder sich ihre eigenen kleinen Pools bauten, aber große Angst vor den Portugiesischen Galeeren schränkte ihren Bewegungsspielraum sehr ein. Trotzdem konnten wir in kleinen Steinpools Fische, Einsiedlerkrebse, Anemonen und Schnecken entdecken, und im Korallengestein hatte sich sogar ein wildes Bienenvolk eingerichtet. Ringo fand sogar ein zwar leeres, faustgroßes Schneckenhaus, in dem sich aber zwei Käferschnecken und ein kleiner Seeigel eingerichtet hatten. Ein Besuch des Restaurants im Camp und etwas Verweilen unter den riesigen Würgefeigen rundete unseren Besuch ab, bevor es nachmittags wieder nach Swellendam zurückging.

OverbergUnser Vermieter George begleitete uns noch zur Nachbarfarm, wo die Kühe gemolken wurden und zeigte uns hinterher noch eine Badestelle an einem wilden Gebirgsfluss im Marloth Nature Reserve, wo wir beim Baden im braunen Wasser (wohl eisenhaltig, aber nach Aussage von George sauber und trinkbar) den Tag ausklingen lassen konnten.

Nach drei Übernachtungen verließen wir auch das schöne Swellendam, natürlich nicht ohne, wie vor fünf Jahren, noch einmal bei La Belle Alliance eingekehrt zu sein, dem schönen Restaurant am Fluß unter Bäumen, wo man prima Vögel beobachten kann und in dem schon recht viele südafrikanische Persönlichkeiten gewesen sind.

Das Drostdy-Museum besuchten wir schließlich noch, um etwas über die Geschichte der Besiedlung von Swellendam zu erfahren. Hier gab es viele alte Häuschen mit verschiedensten Werkstätten, einem Getreidedreschplatz, einem Backofen und eine Mühle durfte auch nicht fehlen. Diese stand unter einer riesigen Eiche. Überhaupt fragten wir uns zunächst, wieso die Eichen (wahrscheinlich Stieleichen), die die europäischen Siedler mitbrachten und pflanzen, dort so gut gedeihen konnten und so vitale dunkelgrüne Blätter hatten. Logisch eigentlich, denn natürliche Feinde gibt es dort wohl nicht.