24. September 2000
Nach 3 Tagen in Johannesburg kann ich noch nicht gerade sagen, daß ich mit der hiesigen Flora und Fauna vertraut bin – aber ich bin bereit zu lernen. Der erste Vogel, den ich sah, war eine Möwe auf dem Flughafen, aber ich kann unmöglich sagen, welche. Um meine Unterkunft herum fielen mir Hirtenmainas (Indian Myna) auf, Starenvögel, die aus Indien eingeschleppt wurden. Sie geben knarzende Geräusche von sich, sind schwarz mit einem gelben Schnabel, und vor allem im Flug sieht man ein großes weißes Flügelfeld und eine weiße Schwanzumrandung. Hirtenmainas kann ich von meinem Zimmerfenster aus genauso gut sehen wie Maskenweber (Masked Weaver). Sie haben ebenfalls einen nicht gerade melodiösen Gesang, sind dafür aber schön gelb und haben eine schwarze Kehle. Maskenweber habe ich auch zahlreich im Johannesburger Zoo gesehen, wo sie viele, recht leicht zu entdeckende Nester in den feuchteren Bereichen gebaut haben. Vor meinem Fenster hängt ebenfalls ein angefangenes Nest. Am Zoo Lake gab es Nilgänse (Egyptian Goose), Teichhühner (Common Moorhen), Stockenten und Graugänse mit einem guten Anteil Hausgansblut. Manche Enten und Gänse führten auch Küken. Im Garten der Zoo Lodge und an den Straßen habe ich auch Ibisse gesehen, wohl Hagedasche (Hadeda Ibis), die sehr laut rufen. Es gibt auch Sperlinge, eingeschleppte Haussperlinge (House Sparrow) und einheimische Kapsperlinge (Cape Sparrow). Man sieht auch große, schwarze Vögel mit einem sehr langen Schwanz, aber ich kann sie genauso wenig bestimmen wie die Starenvögel, die auf dem Rasen herumspazieren. Im Zoo ist es immer schwer zu sagen, ob es sich um wilde Vögel, gefangene Vögel oder um solche, die sich einfach nur mit durchfüttern lassen, handelt. Zur letzten Kategorie gehört mit Sicherheit ein Graureiher (Grey Heron), der sich bei der Seehundefütterung einstellte und offenbar schon wußte, daß für ihn der ein oder andere Fisch abfällt. Im Löwengehege habe ich eine Kapstelze (Cape Wagtail) gesehen. Ein eigenes Kapitel sind die Tauben. Vor allem Palmtauben (Laughing Dove) sind ein gewöhnlicher Anblick, aber man kann durchaus auch andere Tauben hören, die wirklich schön klingen, auch Straßentauben sind nicht selten. 26. September
Die Maskenweber vor meinem Fenster haben ihr Nest jetzt fertig. Ob sie brüten, kann ich leider nicht sagen, der Eingang ist leider auf der dem Fenster abgewandten Seite. Das müßte man mal beobachten. Am Zoo Lake habe ich gestern auch einen dieser kleinen weißen Reiher gesehen, ich weiß nicht, ob es Kuhreiher sind, aber ich finde, sie sehen schön aus.
27. September Heute früh habe ich vom Fenster aus zwei Oranjebrillenvögel (Cape White-Eye) gesehen, außerdem saß da noch ein schwarz-grauer Vogel, der wohl eine Art Schnäpper war, aber die Schnäpper im Buch haben es auch nicht genau getroffen. 30. September Gestern habe ich eine kleine Eidechse oder so etwas ähnliches eine Wand entlanghuschen sehen. Sie war wirklich schnell unterwegs und vielleicht 5 Zentimeter lang. Heute morgen habe ich herausgefunden, daß auch hier die Vögel in der Morgendämmerung am lautesten und am zahlreichsten singen; das ist kein Vergleich zu dem, was man tagsüber so hört. |