Jacó, 5.-7. März 2005
An dieser Stelle erscheint unser Reiseplan wenig zielgerichtet - zu Recht, denn Ringo wollte, nachdem wir uns im wohltemperierten Monteverde so schön eingelebt hatten, unbedingt den Carara-Nationalpark besuchen. Dazu war es nötig, zurück an den Pazifik, nach Jacó, zu fahren, das wir auf dem Weg von Quepos nach Puntarenas schon einmal passiert hatten. Also ging es am Morgen mit einem Klapperbus wieder die Rumpelstrecke zurück nach Puntarenas und von dort wieder Richtung Quepos. Jacó liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen beiden Städten.
Wir fanden uns rechtzeitig im Best Western-Hotel ein, und natürlich startete die Tour mit Verzögerung. Die Fahrt dauerte etwa 30 Minuten. Mit uns waren noch ein amerikanisches Ehepaar aus dem Hotel, ein Kanadier und eine Reihe Franzosen auf Tour. Der Bus hatte eine Klimaanlage, so ein Luxus. Zwei Guides reisten mit uns, da die Franzosen kein Englisch sprachen. So war unsere Englischgruppe auch die kleine der beiden, was wirklich angenehm war. Am Anfang erzählte man uns etwas zu den Bäumen und Termiten, vieles davon hatten wir schon bei anderen Touren gehört. Was wir bei Touren zusammen mit Amerikanern immer ganz amüsant fanden war, daß sie stets fragten, ob das betreffende Tier oder die Pflanze schon die Obergrenze seines Wachstums erreicht hat oder wie groß es noch werden könne. Vor allem erwarteten sie nach eigenen Aussagen riesige Insekten. Man meint, dieser Drang nach dem Größten ist ihnen irgendwie in die Wiege gelegt... Wir wanderten durch den Nationalpark, und es wurde immer heißer. Wir sahen Brüllaffen, Leguane, verschieden Vögel, einen Kapokbaum, der so riesig war, daß die Amerikaner ganz vergaßen zu fragen, ob der noch größer werden könne. Kurz bevor wir umkehrten und wieder zurückliefen, sahen wir mehrere der Roten Aras oder Arakangas. Es war wunderschön, diese großen Vögel zu sehen. Sie waren der eigentliche Grund, warum Ringo diesen Park besuchen wollte. Ein bißchen abseits des Weges konnten wir dann auf einen kleinen See schauen und dort kleine Krokodile, Schlangenhalsvögel, Kahnschnäbel, Löffler, Enten, Stelzenläufer und verschiedene Reiher beobachten. Danach ging es hurtig zurück zum Bus, denn schließlich mußte die Tour, die verspätet begonnen hatte, zumindest zur vorgegebenen Zeit enden. Der Bus ließ uns dann noch auf der Brücke über den Tárcoles-River aussteigen, so daß wir beim Überqueren die großen Krokodile im Fluß sehen konnten. Es mochten insgesamt wohl 15 Tiere sein. Jemand warf ihnen von der Brücke aus Fleisch zu. Ein abseits liegendes Stück, für das sich die Krokodile nicht interessierten, holte sich ein Gelbkopf-Karakara. Zurück im teuren Zimmer mußten wir auch schon wieder einpacken. Denn für den nächsten Tag hatten wir die Busfahrt zum letzten Etappenziel, nach La Fortuna, geplant. Kurz verabschiedeten wir uns noch vom Pazifikstrand. |